NACHTASYL

Verlorene und Gescheiterte finden sich ein in Gorkis NACHTASYL– Die letzte Zuflucht, aber kein Ausweg: Kleinkriminelle, Ex-Sträflinge, Prostituierte, Säufer und Schläger – sie alle fragen sich, wo ihr Platz in dieser Welt ist, und wo der Sinn von dem allem ist. Als die Pilgerin Luka unter diesen Elenden auftaucht, flackert die Möglichkeit eines anderen Lebens auf, aber auch das erweist sich in dieser so pessimistischen wie ergreifenden Dichtung als Trugschluss.

Maxim Gorki wurde 1868 als Alexei Peschkow in Russland geboren. Aufgewachsen in ärmsten Verhältnissen, wurde er früh Anhänger revolutionärer Strömungen. Abgelehnt von der Universität, blieb er zeitlebens Autodidakt und veröffentlichte bereits seine erste Erzählung unter dem Pseudonym Maxim Gorki, was „der Bittere“ bedeutet und unter dem er fortan publizierte. Aufgrund seiner kritischen Texte war er ein Dorn im Auge des zaristischen Polizeistaates. Seine immer weiter wachsende Popularität im In- und Ausland bewahrte ihn jedoch zunächst vor längerer Haft und noch schlimmeren Repressalien. Nach zwischenzeitlicher Emigration und der Revolution 1917 war er auch wegen seiner Nähe zu Lenin ein intellektueller Star der Sowjetunion, und starb dort hoch angesehen im Jahr 1936. Trotz vieler propagandistischer Schriften ist seine große Bedeutung für die Weltliteratur unbestritten.